Portfolio

Red Bull Illume

Red Bull Illume

Die schönsten Action- und Abenteuerfotos der Welt
Text
Claude Hervé-Bazin
Copyright
Paul Bride/Red Bull Illume
Erscheinungstermin
29.09.2016

Ganz nach dem Motto „zurück zum Wesentlichen“ stellt sich der Mensch auf den Siegerbildern von Red Bull Illume den Elementen und seinen Urängsten. Mal ist er nur ein verschwindend kleiner Punkt am Horizont, mal ein Flecken, ein in der Luft hängender Seiltänzer oder ein in der grossen Unendlichkeit ertrinkendes Nichts. So winzig er auch sein mag, so gross ist seine Wirkung. Er sprengt den Rahmen des Bildes und gibt uns das Gefühl, zu leben und zu existieren

Der 2007 erstmals durchgeführte Fotowettbewerb Red Bull Illume reiht sich nahtlos ins Konzept der österreichischen Energy-Drink-Marke ein, die mit ihren irrsinnigen Projekten und verrückten Events immer wieder für weltweites Aufsehen sorgt. Passend zu ihrer Philosophie zeichnet der Contest alle drei Jahre die besten Aufnahmen aus dem Action-­ und Abenteuersport aus. Für die Ausgabe 2016 haben 5646 Profi- und Amateurfotografen aus 120 Ländern insgesamt 34’624 Bilder eingereicht. Eine Mammutaufgabe für die Jury, die am 28. September in Chicago zusammengekommen ist, um den mehrheitlich anwesenden 55 Finalisten die Gewinner in den zehn Kategorien bekannt zu geben. Gleichzeitig wurde mit Lorenz Holder auch der Gesamtsieger gekürt. Seine Devise „das Geheimnis einer schönen Actionaufnahme ruht in erster Linie in der Schönheit der natürlichen Umgebung“ könnte gut und gerne das Motto des Wettbewerbs sein.

Blick hinter die Kulissen
Die Jury bestand aus 50 Fotoexperten der namhaftesten Sport-, Abenteuer- und Foto­publikationen der Welt. Unter ihnen befand sich auch Christian Bugnon, der Chefredaktor des Magazins 30°, das zum zweiten Mal in Folge als Mediapartner von Red Bull Illume wirkte. „Die erste von Red Bull getroffene Vorauswahl aus 275 Bildern war ein einziger Augenschmaus. Jedes Foto strahlt eine unglaubliche Kraft aus, zeugt von besonderem Talent und ruft intensive Gefühle hervor“, sagt Christian Bugnon über seinen ersten Eindruck. Das 50-köpfige Team stand vor einer schwierigen Aufgabe. Welche Bilder sollte man behalten, welche schweren Herzens beiseitelegen? Nicht immer war man sich einig, was angesichts der unterschiedlichen Verlagspolitik, der bevorzugten Sportarten und der Lieblingsorte zu erwarten war. Hinter der Auswahl stecken persönliche Entscheidungen, die zusammengenommen den Ausschlag gaben.

Eine Auswahl von 30° exklusiv für unsere Leser
Elf Fotos aus zehn Kategorien und ein Gesamtsieger sind angesichts der Fülle der eindrucksvollen Einsendungen im Grunde genommen eine kleine Ausbeute. Deshalb hat die Redaktion von 30° beschlossen, zusätzlich zur offiziellen Auswahl ein paar besondere Perlen zu veröffentlichen. Wie Ihnen bestimmt aufgefallen ist, zeigen viele davon die Berge. Die Bilder auf den nächsten Seiten haben uns wegen ihrer Anmut, ihrer Dimension und wegen des Hauchs Wahnsinn der Darsteller berührt.
Einige sind fast zufällig entstanden, durch eine Fügung des Schicksals, die dazu geführt hat, dass der Fotograf zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und schnell genug abgedrückt hat. Andere erforderten stunden-, tage- oder sogar wochenlange Vorarbeit und verdanken ihre Entstehung einer Expedition, ein paar Draufgängern oder einem passionierten Fotografen mit 20 Kilogramm Material oder mehr auf dem Rücken. Und noch andere sind auf 4000stel Sekunden genaue Momentaufnahmen, die viel technisches Können voraussetzen. Alle aber bewirken beim Betrachter Ähnliches. Sie wecken die unbändige Lust, in das Bild einzutreten.

Sport- und Abenteuerfotos zu Kunstwerken erhoben
Der amerikanische Surffotograf Brian Bielmann, den wir in unserer Maiausgabe 2015 (Nr. 54) mit einem Portfolio gewürdigt haben, sagte über den Contest, er sei „die Anerkennung der Sport- und Abenteuerfotografen als Künstler“. Recht hat er. Schauen Sie sich nur die aus dem Nichts steigenden Körper, die überraschenden Geometrien und die inversen Aufnahmen an. Einige sind zweifellos museumsreif. Die Jury hat sich schliesslich nicht grundlos im Art Institute in Chicago getroffen.
Die Siegerbilder werden wie gewohnt auf Wanderschaft gehen, damit sie in Nordamerika und Europa an grossen Ausstellungen von allen bewundert werden können. Bei der Ausgabe 2013 machten sie im Anschluss an die Preisverleihung in Hongkong in sieben Städten Halt, darunter in Scottsdale (Arizona), Vancouver, Kopenhagen und zu guter Letzt in Salzburg, der Heimat von Red Bull. Dieses Jahr beginnt die Reise mit einer 12-tägigen Nachtausstellung in Chicago, bei der die 55 Finalbilder auf grossformatige, wie Gemälde nebeneinander aufgestellte Leuchttische (2 x 2 m) projiziert werden. Dabei können auch die Fotografen selbst ihre Bilder ganz neu entdecken.


www.redbullillume.com