Von seinen Aufnahmen geht eine wirksam inszenierte Melancholie aus. Sie richten einen wehmütigen Blick in die Vergangenheit. Der spanische Fotograf Carlos Hernandez ist ein bekennender Nostalgiker. Kein Wunder also gehört seine Vorliebe Schwarz-Weiss- Bildern. „Sie haben subjektiv mehr zu bieten als Farbaufnahmen“, sagt der 33-jährige Autodidakt, der seit sechs Jahren als Profifotograf tätig ist. „Man konzentriert sich stärker auf das Sujet und wird nicht durch die Farben abgelenkt und die Texturen kommen besser zur Geltung. Als ich meine Arbeit genauer unter die Lupe nahm, fiel mir auf, dass ich mich mit dunklen Fotos wohler fühle als mit hellen. Ich arbeite deshalb auch lieber mit einer einzigen Lichtquelle und ihren Diffraktionen als mit komplexen Lichtspielen, bei denen man Gefahr läuft, sich zu verlieren und das Thema zu verfehlen.“
Carlos Hernandez fängt das Wesentliche ein. Und wenn er doch einmal Farbe verwendet, dann nur sehr sparsam. Sie erscheint in kleinen, schummrigen Tupfern wie bei einer Dämmerstimmung. „Ich stelle gerne Serien her, die den gleichen Stil, das gleiche Licht und die gleichen Farben haben“, erklärt der Spanier, der sich selbst als Perfektionist bezeichnet. Seine Aufnahmen sind der Spiegel einer vielfältigen Welt. Carlos Hernandez richtet seinen ästhetisch geschulten Blick auf Werbeartikel, Menschen, Landschaften, Architektur und Sport. „Mich nicht auf einen Bereich zu spezialisieren erschwert mir die Aufgabe, dass ich nicht immer in den gleichen Publikationen erscheine, ist dafür aber spannend“, hält er fest und erklärt: „Die Fotografie ist meine Art, die Welt zu entdecken und mich mit ihr verbunden zu fühlen. Ich konfrontiere mich mit meinen Mitmenschen und teste mich so fortlaufend.“ Das gelingt ihm. Denn auch wenn seine Bilder etwas düster wirken, seine Sujets glänzen wie Ikonen!

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