Skiptrip

auf Spitzbergen

Text
Claude Hervé-Bazin
Copyright
Yves Garneau
Erscheinungstermin
14.12.2017
Skiptrip
Skiptrip

Der Kanadier und Wahlschweizer Yves Garneau ist nach Spitzbergen gereist, um dort auf fast 80 Grad nördlicher Breite unberührte Hänge zu befahren. Nördlicher als der norwegische Archipel ist nur noch der Pol. Stürme, Eisbären und Runs in der Sonne haben ihn auf seinem abenteuerlichen Trip begleitet.

Longyearbyen, 26. April. Die Mikro-Hauptstadt von Spitzbergen liegt eingeigelt in einem breiten Tal, bewacht von einer weissen, vom Wind geformten Bergkette. Mit welcher Kraft die Brise durch die Landschaften fegt, davon zeugen eindrücklich die abgeflachten Kämme und die schnurgeraden Grate. Darunter liegt der stellenweise eisfreie und blau schimmernde Fjord.

Unter der kompetenten Leitung von Hannu Kukkonen, der schnell den Spitznamen „Admiral“ abbekommt, und mehreren lokalen Bergführern stürzen sich sieben verwegene Jungs ins Abenteuer. Ihr seit sechs langen Monaten vorbereitetes Material ziehen sie auf drei Polkas mit. Darauf türmen sich Lebensmittel, Satellitentelefone, Solarpanels zum Aufladen der Batterien, Überlebensmaterial und alte, gemiete Knarren für den Fall einer allzu nahen Begegnung mit einem Eisbären.

Voller Tatendrang setzt sich die Karawane in Bewegung. Erste Etappe ist das 170 Kilometer weiter nördlich gelegene Base Camp in der verlassenen Region Atom Fjella. Nach der Überquerung eines zugefrorenen Fjords, auf dem sich unzählige dunkel glänzende Bartrobben lümmeln, allzeit bereit, in ihrem Loch zu verschwinden, nimmt die Truppe die Besteigung der Eiskappe in Angriff. Sie bildet das Zentrum der Inselgruppe. Der Aufstieg ist hart, die Belohnung aber eine Wucht. Dort oben, fast 1100 Meter über Meer, blickt man auf eine endlose, knisternde Eisfläche. Ohne GPS ist die Orientierung in diesem Niemandsland unmöglich, denn Anhaltspunkte gibt es keine.

Trotz der nach acht Stunden Strapazen kumulierten Müdigkeit stellen die Jungs das Camp auf, graben ein Loch für die „Küche“ und installieren einen Bewegungsmelder. Er soll sie vor allzu neugierigen Raubtieren warnen. Wenn sich ein Eisbär dem Lager nähert, löst das System eine Leuchtrakete aus, die den ungebetenen Gast in die Flucht jagen sollte.(...)

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