ROMOLO NOTTARIS

«DIE SUCHE NACH FREIHEIT ZEIGTE MIR DEN WEG»

Text
Laurent Grabet
Erscheinungstermin
HERBST 2022
ROMOLO NOTTARIS

Der grosse Tessiner Alpinist und Bergführer sass am letzten Festival International du Film Alpin des Diablerets (FIFAD) in der Jury. Dort erzählte er uns mit viel Altersweisheit und ansteckender Begeisterung aus seinem spannenden Leben.

Romolo Nottaris hat als erster Schweizer einen Achttausender im Alpinstil bestiegen. Darauf bildet er sich aber nichts ein. Sein Tessiner Akzent und seine gewinnende Art machen ihn auf Anhieb sympathisch. Ungeniert – wie das unter Bergsteigern und bei allen, die sich trotz ihrer Glanzleistungen und Heldentaten für nichts Besseres halten, üblich ist – duzt er sein Gegenüber. Am Filmfestival in Les Diablerets erzählte uns der schillernde Luganeser bei einem guten Teller Pasta und einem Glas Pinot freimütig und lustvoll aus seinem Leben.

«Ich war ein schwieriges Kind»

Romolo Nottaris kam 1946 als drittes von vier Kindern in Lugano zur Welt. Ihm wurden die Berge «mit viel Einfühlvermögen und Liebe» nähergebracht. «Bereits mit sechs Jahren war ich mit meinem Papa manchmal zehn bis zwölf Stunden unterwegs. Solche Märsche hätten mich abschrecken können, doch das Gegenteil war der Fall», erinnert sich der heute 76-Jährige. Die Familie Nottaris war arm und lebte vom Lageristenlohn des Vaters. Den Sommer verbrachte sie jeweils in der Berghütte Pairolo, wo die Mutter etwas dazuverdiente. Dort begegnete der damals neunjährige Romolo dem ...

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